Montag, 31. Dezember 2012

das war's



Jahresrückblick 2012


Zugenommen oder abgenommen?
zuerst zu, dann ab, naturgemäß rund um Weihnachten wieder zu


Haare länger oder kürzer?
länger. Ein Jahr lang nicht beim Friseur gewesen.


Mehr Geld oder weniger?
weniger


Mehr ausgegeben oder weniger?
mehr


Mehr bewegt oder weniger?
gute Frage. Wahrscheinlich in Summe eher weniger.


Die hirnrissigsten Pläne?
ein Fertigteilhaus kaufen


Die gefährlichste Unternehmung?
ich bin zu langweilig für gefährliche Unternehmungen.


Der beste Sex?
natürlich mit meinem Mann ;-)


Die teuerste Anschaffung?
ein Haus


Das leckerste Essen?
kommt immer aus der eigenen Küche.


Das beeindruckendste Buch?
so viel, wie ich heuer gelesen habe, bleibt nur eins über, nämlich das einzige Buch zu nennen, das ich gelesen hab: Die kompetente Familie von Juul


Der ergreifendste Film?
Michael. Hat mich ewig beschäftigt.


Die meiste Zeit verbracht mit...?
meiner kleinen Familie


Die schönste Zeit verbracht mit...?
meiner kleinen Familie


Vorherrschendes Gefühl 2012?
Unklarheit


2012 zum ersten Mal getan?
ein Haus gekauft. Ein Haus renoviert. PKW mit Anhänger gefahren. Mit Kindersitz Fahrrad gefahren.
Ein Baby verloren.


2012 nach langer Zeit wieder getan?
gehäkelt.


Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Kinder mit Würde und Respekt behandeln.


Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Kaufmannsladen mit allem Drum und Dran. Für meinen Sohn.


Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
als mein Sohn mir zum ersten Mal gesagt hat, dass er mich lieb hat.


Die schönsten Sätze, die jemand zu mir gesagt hat?

„Wir haben ein erfülltes, erfolgreiches, aber auch entbehrungsreiches Jahr hinter uns. Ich möchte dir von ganzem Herzen dafür danken, dass du so eine tolle Ehefrau und Mutter bist.“
Mein Mann, zu Weihnachten.

"Mama lieb!"
Mein Sohn.

„I just wanted to tell you it is so beautiful to watch you with your child. It looks so natural how you are with him. Just beautiful“.
Ein Augustin-Verkäufer beim Billa, der mir über den Parkplatz nachgelaufen ist, um mir das zu sagen. 


2012 war mit einem Wort...?
Anstrengend.




Samstag, 29. Dezember 2012

Feiertagsvakuum



Weihnachten war toll. Wir hatten es harmonisch, ruhig, feierlich und relativ entspannt. Mit unserem quietschbunten Christbaum bin ich total zufrieden. Er passt ins Farbkonzept vom Wohnzimmer und ist schön groß und dicht. Dabei hab ich heuer wie nie zuvor drauf gepfiffen, endlos nach dem perfekten Baum zu suchen und hab mich mehr oder weniger für den nächstbesten entschieden.



Der Geschenkewahn hat neue Ausmaße angenommen. Und das, wo ich wirklich drauf achten wollte, dass sich Weihnachten nicht um Geschenke dreht. Und doch hatten wir dann so viele Päckchen fürs Kind, dass ich die Oma gebeten habe, ihre Päckchen erst am Tag drauf in einer zweiten Zeremonie ans Kind zu bringen, weil es ihn sonst gänzlich überfordert hätte. Und gut war's. Schon allein deswegen, weil er unsere langweiligen Öko-Holzspielzeuggeschenke gar nicht mehr angeschaut hätt beim Anblick von Omas großem Forsttraktor. Mit Anhänger.


Die Weihnachtsfeiertage und auch die Zeit jetzt zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Silvester, die ja immer so ein bissl eine tote Zeit für ich ist, wo ich mich etwa wie in einem Vakuum fühle, fast schwebend zwischen Feiertagen, haben wir als Kleinfamilie sehr erholsam verbracht. Faule Nachmittage, verknotzte Couchabende. Ein Hauch von Aktivität ist nur am Vormittag bemerkbar. Da werden Besorgungen gemacht und kleine Arbeiten rund ums Haus erledigt. Einmal am Tag raffen wir uns auf und gehen spazieren. Eine kleine Runde in unserem Grätzel. Oder in die Siedlung gegenüber. Bloß nicht zu weit.

Viel gehäkelt hab ich aber. So sind inzwischen nicht eine, sondern zwei Cupcake-Mützen fertig. Beide sind verspätete Weihnachtsgeschenke für Kinder aus dem Bekanntenkreis. Ich hab leider vom rosa Cupcake kein gutes Foto. Das Objektiv meiner SLR war kaputt und ich konnte nur mehr mit dem Handy fotografieren.





Ich bin aber sowieso besonders von der blauen Mütze angetan. Das Muster hab ich zum ersten Mal gehäkelt und es gefällt mir wahnsinnig gut.



Jetzt bin ich grad an einer Schneemannhaube für meinen Sohn dran. Mit ausgestopfter Karottennase. Die hat er sich gewünscht. Ich würd dem Schneemann dann auch gern einen Hut häkeln, bin aber noch ein bissl planlos, wie ich das am Besten angehen soll.

Danach werde ich mich einigen kleineren Arbeiten widmen. Eine Bekannte hat kleine Cupcakes für ihren Laden bestellt und Obst für den Kaufmannsladen ihrer Tochter. Auf das Projekt freue ich mich schon sehr. Besonders auf die kleinen Cupcakes, in die man so viel Liebe zum Detail stecken kann.

Sonntag, 23. Dezember 2012

Weihnachten



Die allerletzten Tage vor Weihnachten habe ich genutzt, um Dinge fertig zu stellen. Etliche angefangene Häkelprojekte haben die letzten Wochen vergeblich darauf gewartet, von mir beendet zu werden. Es scheitert meistens an Kleinigkeiten, zum Beispiel Knopfaugen, die angenäht werden müssten. Ah, wie ich so was hasse. Also wenn ich ein Sortiment an Knöpfen daheim hätte, von denen ich einfach als Augen geeignete Knöpfe raussuchen könnte, wär’s halb so schlimm. Denk ich. Ich hab aber kein Knopfsortiment. Also muss ich zuerst in die Stadt fahren, Parkplatz suchen, Parkschein reingeben, Kinderwagen ausladen, Kind einladen, ein Knopfgeschäft suchen, Knöpfe aussuchen, zurück zum Auto, Kind wieder raus aus dem Kinderwagen und rein ins Auto, Kinderwagen zusammenklappen und ins Auto heben, wieder heimfahren und dann erst kann ich die Knöpfe an die Haube annähen. Und sehr oft erscheinen mir diese Wege unüberwindbar. Und so kommt es dann, dass halbfertige Häkelprojekte monatelang in meinem mittlerweile speziell angelegten Karton für halbfertige Häkelprojekte dahinfristen.
Inzwischen aber sind die Augen angenäht und die Panda-Haube am Weg nach Wien, wo sie morgen schon klein L. erfreuen kann.



Nebenbei habe ich aber auch ein neues Projekt angefangen: Cupcake-Haube. Und es ist nicht nur meine erste Cupcake-Haube, es ist auch mein erstes eigenes Häkelmuster. Ich konnte keine Anleitung finden, die dem entspricht, was ich mir vorstelle, deswegen habe ich selber ein bisserl herumprobiert. Dann ist mir aber die Wolle ausgegangen. Zum Glück aber heute und nicht in den Weihnachtsfeiertagen. So kann ich morgen noch Wolle besorgen.



Heute haben wir den Christbaum aufgestellt. Und unser Bad fertig gemacht! Ein halbes Jahr wohnen wir nun schon hier und in der ganzen Zeit hatten wir ein nicht benutzbares Badezimmer. Wie genau es überhaupt dazu gekommen ist, weiß ich nicht mehr. Wir hatten ein Waschbecken gekauft, aber wir konnten uns für keine Möbel entscheiden und dann waren ja irgendwie auch tausend andere Sachen zu tun, und nachdem wir ja einerseits sowieso die Spüle in der Küche und andererseits das kleine Gästewaschbecken am Klo hatten, erschien uns das Waschbecken im Badezimmer eher als Luxus denn als Notwendigkeit. Und so sind wir hier eingezogen: zwar mit Badewanne, aber ohne Waschbecken.
Und wieder habe ich feststellen müssen: man gewöhnt sich einfach an alles. Ich erinnere mich noch an die ersten zwei Wochen, als wir uns im kleinen Gästewaschbecken am Klo die Zähne geputzt haben – fast leid hab ich mir selber getan. Eine weitere Woche später war’s nur mehr nervig und nach dem ersten Monat hatte ich mich einfach dran gewöhnt. Und nachdem es uns nicht mehr so wirklich gestört hat, haben wir das Fertigstellen des Badezimmers immer weiter vor uns her geschoben.
Im Oktober dann fing es an, mich wieder zu nerven. Und eineinhalb Monate später hab ich mich dann endlich aufgerafft und hab Möbel und Waschbecken, Armaturen, Spiegel und Lampen für unser Bad gekauft. 4 Stunden IKEA mit Kleinkind. In der Vorweihnachtszeit. Eine Grenzerfahrung der besonderen Art.
In der vergangenen Woche hat dann E. unserem Badezimmer Leben eingehaucht und heute wurde es endlich fertig, unser kleines aber feines Bad.



Morgen hab ich noch erschreckend viele Erledigungen zu machen. Unüblich für mich. Ich liebe Weihnachten und inszeniere es jedes Jahr aufs Neue mit Hingabe und Leidenschaft. Heuer aber ist es irgendwie anders. Nicht mal alle Geschenke habe ich fertig! Und ich rede nicht von fertig eingepackt, ich rede von fertig eingekauft! Da steht mir also morgen Vormittag nebst Essensvorbereitungen noch eine Tour de Force bevor. Zu Mittag wird klein K. dann von seiner Oma geholt und sie verbringen den Nachmittag miteinander, während E. und ich den Christbaum schmücken. Ich freue mich schon auf K.s Augen morgen. Er redet schon die ganze Zeit davon, dass er sich einen „Libaum“ wünscht. Nebst Traktor mit Anhänger.
Ich wünsche mir …. Ich wünsche mir einen harmonischen Tag und Abend und ein paar erholsame und ruhige Feiertage danach. Keinen Streit. Fröhliche Stunden zu dritt, die wir in den letzten Monaten viel zu selten hatten. Spaziergänge an faulen Nachmittagen und friedliche Abende auf der Couch.
In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten!



Mittwoch, 19. Dezember 2012

Tag Null


Noch 5 Tage bis Weihnachten und ich hab mir jetzt schon was geschenkt: einen Blog. Ich hab monate- vielleicht sogar jahrelang mit dem Gedanken gespielt zu bloggen, aber irgendwie hab ich mich dann nie wirklich durchringen können, tatsächlich damit anzufangen. Immer gab’s andere Gründe. Andere Ausreden. Primär wahrscheinlich deshalb, weil ich ausgeschrieben bin. War. Mein Leben lang hab ich viel geschrieben, Briefe, Tagebücher, E-Mails, Geschichten. Schreiben war lang mein Ventil, meine Zuflucht, mein Daseins-Beweis sogar irgendwie. Wenn es am Papier stand, dann wurde es Wirklichkeit, wurde es greifbar.  Aber diese Zeiten sind – zum Glück – vorbei. Heute brauche ich das Schreiben nicht mehr so wie früher. Und lange Zeit hatte ich dann das Gefühl, dass ich auch gar nicht mehr schreiben kann, dass das, was früher vollkommen mühelos und wie von selbst aus meinen Fingern geflossen ist, heute irgendwie steckt, hakt, eben nicht fließen will. Ich möchte mich aber davon wieder befreien, ich möchte wieder schreiben können, vielleicht will ich auch dieses Ventil wieder ein bisserl nutzen.
Das Jahr war nicht so ganz einfach. Es war kein schlechtes Jahr, dafür sind dann doch zu viele positive Dinge auch passiert. Wir haben ein Haus gekauft. Wir haben die Finanzierung aufgestellt, wir haben es renoviert und wir sind zum geplanten Zeitpunkt eingezogen. Das allein ist ja schon zu viel Gutes, um da noch von einem schlechten Jahr zu sprechen.
Aber es war anstrengend, das Jahr. Nichts ging von selbst, alles wollte erkämpft werden.  Vieles hat so gar nicht geklappt, wie ich mir das gedacht hab. Entscheidung konnten wochen- und monatelang nicht herbeigeführt werden, alles war irgendwie schwierig. Kompliziert. Es hat nicht so wirklich „geflutscht“. 2008 war ein Jahr, wo’s geflutscht hat. Da ist alles fast wie von selbst passiert. Was ich wollte, hat sich einfach gefügt, ist ohne mein großes Zutun wie von allein geschehen. Aber es gibt halt solche und solche Jahre.
Ich möchte mich aber nicht auf das konzentrieren, was nicht geklappt hat. Ich möchte positiv bleiben.


Toll an diesem Jahr war, wie gesagt, dass wir unser Traumhaus gefunden, gekauft, renoviert und bezogen haben. Wir sind in meine Heimatstadt zurückgezogen, wir haben einen wunderschönen Garten. Mein Sohn entwickelt sich ganz wunderbar und ich bin jeden Tag dankbar für ihn. Und jeden Tag lieb ich ihn noch ein bissl mehr als am Tag davor, obwohl ich mir jedes Mal denk, dass das eigentlich gar nicht möglich sein kann. Auch wenn es nicht geplant war, bin ich aber doch dankbar, dass ich über 2 Jahre voll bei ihm daheim bleiben durfte. Dass ich ihm so viel Zeit exklusiv widmen durfte und so viel ganz nah miterleben konnte. Ich bin dankbar, dass mein Mann und ich durch all die Tiefschläge, die wir schon gemeinsam durchgestanden haben, immer mehr zusammenwachsen. Ich habe heuer neue Freunde gewonnen, das freut mich auch total. Ich find es immer schön, wenn neue Menschen in mein Leben treten und einen – oft auch unerwarteten – fixen Platz einnehmen.

In den nicht so tollen Zeiten dieses Jahres habe ich das Häkeln für mich entdeckt. Klingt jetzt irgendwie blöd, weil eigentlich entdeckt hab ich das Häkeln ja schon vor gaaaanz langer Zeit. Aber so richtig Spaß gemacht hat mir das nie. Heuer hab ich dafür aber ein richtiges Faible entwickelt. Und so bin ich dann auch wieder zum Bloggen gekommen, über diverse Häkelblogs. Die Häkelnadel war dann ein paar Wochen quasi mein Rettungsanker. Ich hab gehäkelt und gezählt und gehäkelt und gezählt und gehäkelt und gezählt und das hat mich irgendwie bei Sinnen gehalten. Hatte ich das Gefühl. Gute zwei Wochen lang. Hauben für meinen Sohn hab ich gemacht. Und für Freunde und Freundinnen. Obst und Gemüse für seinen Kaufmannsladen. Noch mehr Hauben. Und irgendwann war dann die Wolle aus und da blieb mir dann nichts anderes über, als mich wieder der Welt zu stellen. Wolle kaufen gehen war in dieser schwierigen Zeit eine richtige Herausforderung. Wieder unter Menschen gehen. Sehen, dass das Leben weitergeht, wo meines doch für einen kurzen Augenblick stillgestanden hat. Das war hart. Und schwer. Aber ich habe die Wolle gekauft und angefangen, öfters rauszugehen. Und mein Leben wieder zu leben. Und mit jedem Tag wird es leichter. Die Zeit heilt alle Wunden. So ein blöder Spruch. Aber wahr. Zumindest viele Wunden heilen mit der Zeit. Ob man das mag, oder nicht.