Die allerletzten Tage vor Weihnachten habe ich genutzt, um
Dinge fertig zu stellen. Etliche angefangene Häkelprojekte haben die letzten
Wochen vergeblich darauf gewartet, von mir beendet zu werden. Es scheitert meistens an Kleinigkeiten, zum Beispiel Knopfaugen, die angenäht werden
müssten. Ah, wie ich so was hasse. Also wenn ich ein Sortiment an Knöpfen
daheim hätte, von denen ich einfach als Augen geeignete Knöpfe raussuchen
könnte, wär’s halb so schlimm. Denk ich. Ich hab aber kein Knopfsortiment. Also muss ich
zuerst in die Stadt fahren, Parkplatz suchen, Parkschein reingeben, Kinderwagen
ausladen, Kind einladen, ein Knopfgeschäft suchen, Knöpfe aussuchen, zurück zum
Auto, Kind wieder raus aus dem Kinderwagen und rein ins Auto, Kinderwagen zusammenklappen und ins Auto heben, wieder heimfahren und dann erst kann ich die Knöpfe an die
Haube annähen. Und sehr oft erscheinen mir diese Wege unüberwindbar. Und so
kommt es dann, dass halbfertige Häkelprojekte monatelang in meinem mittlerweile
speziell angelegten Karton für halbfertige Häkelprojekte dahinfristen.
Inzwischen aber sind die Augen angenäht und die Panda-Haube am
Weg nach Wien, wo sie morgen schon klein L. erfreuen kann.
Nebenbei habe ich aber auch ein neues Projekt angefangen:
Cupcake-Haube. Und es ist nicht nur meine erste Cupcake-Haube, es ist auch mein
erstes eigenes Häkelmuster. Ich konnte keine Anleitung finden, die dem
entspricht, was ich mir vorstelle, deswegen habe ich selber ein bisserl
herumprobiert. Dann ist mir aber die Wolle ausgegangen. Zum Glück aber heute
und nicht in den Weihnachtsfeiertagen. So kann ich morgen noch Wolle besorgen.
Heute haben wir den Christbaum aufgestellt. Und unser Bad
fertig gemacht! Ein halbes Jahr wohnen wir nun schon hier und in der ganzen
Zeit hatten wir ein nicht benutzbares Badezimmer. Wie genau es überhaupt dazu
gekommen ist, weiß ich nicht mehr. Wir hatten ein Waschbecken gekauft, aber wir
konnten uns für keine Möbel entscheiden und dann waren ja irgendwie auch
tausend andere Sachen zu tun, und nachdem wir ja einerseits sowieso die Spüle
in der Küche und andererseits das kleine Gästewaschbecken am Klo hatten,
erschien uns das Waschbecken im Badezimmer eher als Luxus denn als
Notwendigkeit. Und so sind wir hier eingezogen: zwar mit Badewanne, aber ohne
Waschbecken.
Und wieder habe ich feststellen müssen: man gewöhnt sich
einfach an alles. Ich erinnere mich noch an die ersten zwei Wochen, als wir uns
im kleinen Gästewaschbecken am Klo die Zähne geputzt haben – fast leid hab ich
mir selber getan. Eine weitere Woche später war’s nur mehr nervig und nach dem
ersten Monat hatte ich mich einfach dran gewöhnt. Und nachdem es uns nicht mehr
so wirklich gestört hat, haben wir das Fertigstellen des Badezimmers immer
weiter vor uns her geschoben.
Im Oktober dann fing es an, mich wieder zu nerven. Und
eineinhalb Monate später hab ich mich dann endlich aufgerafft und hab Möbel und
Waschbecken, Armaturen, Spiegel und Lampen für unser Bad gekauft. 4 Stunden
IKEA mit Kleinkind. In der Vorweihnachtszeit. Eine Grenzerfahrung der
besonderen Art.
In der vergangenen Woche hat dann E. unserem Badezimmer
Leben eingehaucht und heute wurde es endlich fertig, unser kleines aber feines
Bad.
Morgen hab ich noch erschreckend viele Erledigungen zu
machen. Unüblich für mich. Ich liebe Weihnachten und inszeniere es jedes Jahr aufs
Neue mit Hingabe und Leidenschaft. Heuer aber ist es irgendwie anders. Nicht
mal alle Geschenke habe ich fertig! Und ich rede nicht von fertig eingepackt,
ich rede von fertig eingekauft! Da
steht mir also morgen Vormittag nebst Essensvorbereitungen noch eine Tour de
Force bevor. Zu Mittag wird klein K. dann von seiner Oma geholt und sie
verbringen den Nachmittag miteinander, während E. und ich den Christbaum
schmücken. Ich freue mich schon auf K.s Augen morgen. Er redet schon die ganze
Zeit davon, dass er sich einen „Libaum“ wünscht. Nebst Traktor mit Anhänger.
Ich wünsche mir …. Ich wünsche mir einen harmonischen Tag
und Abend und ein paar erholsame und ruhige Feiertage danach. Keinen Streit.
Fröhliche Stunden zu dritt, die wir in den letzten Monaten viel zu selten
hatten. Spaziergänge an faulen Nachmittagen und friedliche Abende auf der
Couch.
In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten!