Sonntag, 23. Dezember 2012

Weihnachten



Die allerletzten Tage vor Weihnachten habe ich genutzt, um Dinge fertig zu stellen. Etliche angefangene Häkelprojekte haben die letzten Wochen vergeblich darauf gewartet, von mir beendet zu werden. Es scheitert meistens an Kleinigkeiten, zum Beispiel Knopfaugen, die angenäht werden müssten. Ah, wie ich so was hasse. Also wenn ich ein Sortiment an Knöpfen daheim hätte, von denen ich einfach als Augen geeignete Knöpfe raussuchen könnte, wär’s halb so schlimm. Denk ich. Ich hab aber kein Knopfsortiment. Also muss ich zuerst in die Stadt fahren, Parkplatz suchen, Parkschein reingeben, Kinderwagen ausladen, Kind einladen, ein Knopfgeschäft suchen, Knöpfe aussuchen, zurück zum Auto, Kind wieder raus aus dem Kinderwagen und rein ins Auto, Kinderwagen zusammenklappen und ins Auto heben, wieder heimfahren und dann erst kann ich die Knöpfe an die Haube annähen. Und sehr oft erscheinen mir diese Wege unüberwindbar. Und so kommt es dann, dass halbfertige Häkelprojekte monatelang in meinem mittlerweile speziell angelegten Karton für halbfertige Häkelprojekte dahinfristen.
Inzwischen aber sind die Augen angenäht und die Panda-Haube am Weg nach Wien, wo sie morgen schon klein L. erfreuen kann.



Nebenbei habe ich aber auch ein neues Projekt angefangen: Cupcake-Haube. Und es ist nicht nur meine erste Cupcake-Haube, es ist auch mein erstes eigenes Häkelmuster. Ich konnte keine Anleitung finden, die dem entspricht, was ich mir vorstelle, deswegen habe ich selber ein bisserl herumprobiert. Dann ist mir aber die Wolle ausgegangen. Zum Glück aber heute und nicht in den Weihnachtsfeiertagen. So kann ich morgen noch Wolle besorgen.



Heute haben wir den Christbaum aufgestellt. Und unser Bad fertig gemacht! Ein halbes Jahr wohnen wir nun schon hier und in der ganzen Zeit hatten wir ein nicht benutzbares Badezimmer. Wie genau es überhaupt dazu gekommen ist, weiß ich nicht mehr. Wir hatten ein Waschbecken gekauft, aber wir konnten uns für keine Möbel entscheiden und dann waren ja irgendwie auch tausend andere Sachen zu tun, und nachdem wir ja einerseits sowieso die Spüle in der Küche und andererseits das kleine Gästewaschbecken am Klo hatten, erschien uns das Waschbecken im Badezimmer eher als Luxus denn als Notwendigkeit. Und so sind wir hier eingezogen: zwar mit Badewanne, aber ohne Waschbecken.
Und wieder habe ich feststellen müssen: man gewöhnt sich einfach an alles. Ich erinnere mich noch an die ersten zwei Wochen, als wir uns im kleinen Gästewaschbecken am Klo die Zähne geputzt haben – fast leid hab ich mir selber getan. Eine weitere Woche später war’s nur mehr nervig und nach dem ersten Monat hatte ich mich einfach dran gewöhnt. Und nachdem es uns nicht mehr so wirklich gestört hat, haben wir das Fertigstellen des Badezimmers immer weiter vor uns her geschoben.
Im Oktober dann fing es an, mich wieder zu nerven. Und eineinhalb Monate später hab ich mich dann endlich aufgerafft und hab Möbel und Waschbecken, Armaturen, Spiegel und Lampen für unser Bad gekauft. 4 Stunden IKEA mit Kleinkind. In der Vorweihnachtszeit. Eine Grenzerfahrung der besonderen Art.
In der vergangenen Woche hat dann E. unserem Badezimmer Leben eingehaucht und heute wurde es endlich fertig, unser kleines aber feines Bad.



Morgen hab ich noch erschreckend viele Erledigungen zu machen. Unüblich für mich. Ich liebe Weihnachten und inszeniere es jedes Jahr aufs Neue mit Hingabe und Leidenschaft. Heuer aber ist es irgendwie anders. Nicht mal alle Geschenke habe ich fertig! Und ich rede nicht von fertig eingepackt, ich rede von fertig eingekauft! Da steht mir also morgen Vormittag nebst Essensvorbereitungen noch eine Tour de Force bevor. Zu Mittag wird klein K. dann von seiner Oma geholt und sie verbringen den Nachmittag miteinander, während E. und ich den Christbaum schmücken. Ich freue mich schon auf K.s Augen morgen. Er redet schon die ganze Zeit davon, dass er sich einen „Libaum“ wünscht. Nebst Traktor mit Anhänger.
Ich wünsche mir …. Ich wünsche mir einen harmonischen Tag und Abend und ein paar erholsame und ruhige Feiertage danach. Keinen Streit. Fröhliche Stunden zu dritt, die wir in den letzten Monaten viel zu selten hatten. Spaziergänge an faulen Nachmittagen und friedliche Abende auf der Couch.
In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten!



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